2017 – Risiken und Nebenwirkungen

2017 – Risiken und Nebenwirkungen

  • 2017 – ein (sehr) entscheidendes Jahr für Deutschland; Wahlen und die Zukunft Europas
  • Die riskante, jedoch lukrative Abhängigkeit unserer Wirtschaft von einem schwachen EURO
  • Die deutsche Wirtschaft am seidenen Faden der Integrationspolitik
  • Meinung: Integration und der fundamentalistische Islam
  • Ein Appell

Ich wünsche euch, liebe Leserinnen und Leser, ein zufriedenes Jahr 2017. Wir hoffen alle, dass uns ein gutes 2017 bevorstehen wird. Die Risiken sind jedoch groß, dass wir mit einigen Nebenwirkungen zu kämpfen haben. 2017 – ein entscheidendes Jahr für Gesellschaft und Wirtschaft. Dominiert von den Themen Wahlen, Amtsantritt, Ausstiegsverhandlungen, Islam und Integration.

„Freiheit der Religion hört dort auf, wo Religion die Freiheit anderer gefährdet.

Wir sind an einem Punkt angekommen, kritisch zu hinterfragen, in welchen Punkten die deutsche Integrationspolitik im Punkte (fundamentalistischer) Islam versagt hat. Wir müssen hierüber offen diskutieren dürfen, ohne hierfür als Rechter, Rechtspopulist, AFDler oder Islamophober abgestempelt zu werden. Und ich glaube für mich zu behaupten, dass ich alles dies nicht bin.

Nun aber der Reihe nach:

161020_rz_andreas_lange_buchcover-lqDieser Beitrag diskutiert vor dem Hintergrund aktueller Geschehnisse Themen aus dem Buch  ‚Wo bleibt die Rebellion? Unternehmen in der Pflicht‚. 

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Wahlen und die Zukunft Europas

Im Januar wird uns zunächst eine Wahl aus dem vergangenen Jahr beschäftigen. Donald Trump tritt an. Niemand weiß ihn einzuschätzen. Als Manager war er es nicht gewohnt zu debattieren. Alle hörten auf sein Kommando. In der Politik wird dies nicht mehr so funktionieren. Kompromisse und zähe Verhandlungen stehen hier eher auf dem Programm. Wird er hierfür geduldig genug sein? Wann wird er, impulsiv gesteuert, wie er nun mal ist, den ersten Gesprächspartner oder Personenkreis provozieren? Wie lange lassen sich seine Parteimitglieder diesen diktatorischen Ton gefallen? Wann reicht es den Verhandlungspartnern? Warten wir es ab.

Wahlen in Frankreich und in den Niederlanden werden mit darüber entscheiden, ob Europa in der Form – wie wir es heute noch kennen – eine Zukunft behält. Sollten sich bei diesen Wahlen die rechtspopulistischen und europafeindlichen Kräfte durchsetzen, wird die EU und der EURO nach dem bereits erfolgten Ausstieg der Britten nur noch schwer zu halten sein. Bereits die im März beginnen Austrittsverhandlungen der Britten dürfte für viel Unruhe sorgen. Insbesondere deswegen, weil deutsche Unternehmen gegenüber den Britten über einen Handelsüberschuss verfügen.

Frankreich oder die Niederlande? Den Verlust eines weiteren Schlüssellandes wird sich die EU buchstäblich nicht leisten können. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, wie in Deutschland gewählt wird. Eine rechtspopulistische Regierung ist in Deutschland – zumindest im Jahre 2017 – noch nicht zu befürchten. Dies wird jedoch die europäische Rückkehr der Nationalstaatlichkeit und das Aufkommen zunehmender Fremdenfeindlichkeit nicht verhindern können.

Die Riskante, jedoch lukrative Abhängigkeit unserer Wirtschaft von einem schwachen EURO

Deutschland würde unter den Auflösungserscheinungen der EU und insbesondere des EUROs besonders leiden. Unsere Wirtschaft wurde Jahrzehnte lang ausschließlich auf den Export und einem schwachen Euro ausgelegt. Staaten mit einem hohen Außenhandelsüberschuss, wie Deutschland, profitierten im besonderen Masse von unserem schwachen EURO. Wer in der letzten Zeit Reisen in die USA oder Schweiz unternommen hatte, bekam dies zu spüren.

Der schwache Euro wurde der deutschen Wirtschaft von den ökonomisch schwachen EU-Mitgliedstaaten geschenkt. In anderen Worten, Deutschland und seine exportierenden Unternehmen ziehen den größten Vorteil aus der EU bzw. aus der wirtschaftlichen Schwäche der meisten EU-Mitgliedstaaten. Deutsche Produkte wurden dank des schwachen EUROs auf dem Weltmarkt immer günstiger und somit immer erfolgreicher.

Dieser deutsche Wirtschaftserfolg hatte jedoch auch seine Schattenseiten. Produkte aus dem außereuropäischen Ausland wurden für uns stetig teurer. Oder schauen wir uns die Durchschnittslöhne hiesiger Arbeitnehmer an. Unsere Löhne sind nicht im gleichen Masse angestiegen, wie die Gewinne der exportierenden Unternehmen. Hinzu kommt, dass mittlerweile zu viele Beschäftigte im Niedriglohnsektor arbeiten müssen, was zusätzlich unsere Mittschicht abschmelzen ließ. Letzteres ist dafür mitverantwortlich, dass sich immer mehr Menschen von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen. Ein Teil der rechtpopulistischen Wählerschaft rekrutiert sich eben aus diesen Kreisen. Die meisten Sozialschwachen wählen nicht Links, was eigentlich ihrer sozialen Situation angemessen wäre. Warum soziale Ausgrenzung vornehmlich mit Rechts beantwortet wird? Siehe hierzu das Kapitel ’Wo bleibt die Rebellion?‘ im gleichnamigen Buch).

Das Pro-Europa-Argument Nummer Eins, der niedrigwertige EURO, wird von unserer politischen Seite offiziell verschwiegen. Wie würde ein solches Argument auch in den Ohren der anderen EU-Mitgliedstaaten klingen. Laut zuzugeben, dass Deutschland von der Schwäche der anderen profitiert, nur um bei der eigenen Bevölkerung um Verständnis zu bitten, dass gehört sich nicht. Man wird dieses Argument nicht zu Wahlwerbezwecken einsetzen können, außerdem möchte man sich die wirtschaftlichen Erfolge selbst auf die Fahne schreiben. Dieses Verschweigen ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sich immer mehr Mitgliedstaaten unsere deutschen Vorteile nicht mehr gefallen lassen werden.

Ein Ende der EU oder des EUROs bedeutet eine Rückkehr zur D-Mark. Eine dann wahrscheinlich wiedererstarkte Währung würden unsere zu exportierenden Produkte extrem verteuern. Und dies wird mit Sicherheit Arbeitsplätze kosten, denn unsere Wirtschaft ist, wie bereits ausgeführt, zu stark auf einen schwachen Euro und auf einen hohen Exportüberschuss ausgelegt.

Eine Wiedereinführung der D-Mark dürfte zudem von starken Finanzturbulenzen begleitet werden. Diese dürften gravierender ausfallen, als wir dies im Jahre 2008 im Nachgang der Finanzkrise erlebt hatten.

Das drohende Szenario – ein erster Ansatz zur Abhilfe

Trübe Aussichten, wenn wir uns die möglichen Folgen des EURO-aus (auch wenn wir diesen am besten nicht hätten eingeführt) auf Grund des aufkommenden Rechtspopulismus anschauen. Ursachen und Gefahren (I. soziale Ausgrenzung und II. Zuwanderung), die der Rechtspopulismus zwar nicht selbst verursacht hatte, aber Gefahren, die der Rechtspopulismus für sich zu nutzen weiß: Schuldige benennen, Fakten ignorieren, Angst schüren und schlichte Lösungen bieten.

Sollte es bei dem skizzierten EU/EURO-Ausstiegsscenario hart für die Breite der Bevölkerung werden, dann wird sie das Heil wahrscheinlich noch stärker im Rechtspopulismus und Nationalismus suchen. Diese EU/EURO-Ausstiegsscenario wird alle Schichten der Bevölkerung wesentlich härter treffen, als die bisher unglückliche verlaufende Flüchtlingskrise.

Die Politik ihrerseits hat es bis heute nicht verstanden, angemessen mit dem Thema Integration, Flüchtlinge, Islam und der aufklaffenden Schere von Arm und Reich umzugehen. Mit diesem Versagen hat sie dem deutschen Rechtspopulismus auf die Beine geholfen.

Ausgrenzung, gleich auf welche Weise und Seite, wird als körperlicher Schmerz empfunden. Diese Schmerzen wollen möglichst schnell beendet werden. So beginnen Menschen entweder zu blockieren oder sie beginnen sich zu wehren. Hier sind alle Menschen gleich. Höchstens die Form der Blockaden und die Art und Weise wie man aufbegehrt, ist jeweils eine andere (siehe Matrix-Kultur I).

Was können wir also tun, um das beschriebene Szenario, dem Ende der EU und dem ENDE des EUROs durch rechtspopulistische Kräfte zu verhindern.

  • Ansatz: (I) Es beginnt mit einer besseren Umverteilung von Vermögen in Deutschland. Das heißt: Leben und leben lassen. (II) Und dieser Ansatz mündet in konsequentere Integrationsverfahren. Dieses Vorgehen ist von uns Deutschen auch auf die EU zu übertragen. Zumindest dann, wenn wir die EU und den EURO  für uns retten wollen.

Zu I und II siehe das Kapitel 11 Brennpunkte im Buch ’Wo bleibt die Rebellion? ‘.

Bei diesem Ansatz möchte ich unsere Unternehmen mit in die Pflicht nehmen, denn sie profitieren vom jetzigen noch funktionierendem System EU am meisten. Aber sie werden auch am meisten, wenn sie nichts unternehmen, von einem möglichen Scheitern betroffen sein. Unternehmen, sprich die deutsche Wirtschaft muss umdenken. Wo bleibt diese friedliche und jetzt noch mögliche Rebellion?

Meinung: Integration und der fundamentalistische Islam

  • Ja, Europa ist verpflichtet Flüchtlinge in angemessener Zahl aufzunehmen, denn es hat die Krisen im Osten und in Nordafrika mittels Kolonisation, Waffenhandel und Ausbeutung mit verursacht und nichts zur Befriedigung beigetragen.
  • Aber ein klares Nein dafür, wie wir Integration in Europa und vor allem in Deutschland verstehen.

Aber wir lassen Religion in Deutschland nicht mehr dort aufhören, wo sie die Freiheit und Sicherheit anderer gefährdet. Ich wiederhole mich: Die meisten Menschen fühlen sich nicht von Flüchtlingen bedroht, sondern von den auch vorhandenen fundamentalistischen Vertretern in Deutschland. Wir gefährden die Freiheit unser Demokratie in dem wir in Deutschland antidemokratische Lehren zulassen. Und zwar auf beiden Seiten. Hier sollte, meiner Meinung nach, unsere Toleranz aufhören.

Der Rechtspopulismus ist im Kern genauso Fundamental, wie die fundamentalistischen Bestrebungen des Islams. Die Vertreter beider Gruppen erlitten Angst, welche sie mittels Blockaden aus Unsicherheit und Minderwertigkeit versuchen zu kompensieren. Auf der Strecke bleiben Sachlichkeit, Offenheit und Diskussionsfähigkeit.

Teile des Islams bzw. deren Anhänger dulden keine anderen Religionen neben der eigenen Religion. Gewisse islamistische Vereinigungen dulden nicht einmal die alternative Auslegungen des Islams selbst. Hinzu kommt, dass Religion und Staat nicht voneinander getrennt werden sollen. Fundamentalisten etablieren in und außerhalb deutscher Moscheen ihre Parallelgesellschaft, denn sie lehnen unsere ‚verdorbene‘ Gesellschaft ab, so der im Libanon geborene deutsche Islamwissenschaftler Ralph Gahdban. Gemäß einer von der Konrad-Adenauer-Stiftung beauftragten Studie, folgt jeder dritte Muslim den Regeln des Korans wörtlich. Der Koran folgt der Scharia und dies steht im Wiederspruch zu unserem Grundgesetz.

Auch die Scharia wird in deutschen Moscheen und in vielen islamitischen Familien gelehrt. Wie wollen und sollen sich Schülerinnen und Schüler dieser Schulen und Kinder dieser Familien in eine Gesellschaft mit vollkommen anderen Wertvorstellungen integrieren? Das kann nicht funktionieren.

Mit Anhängern anderer Religionsgemeinschaften treten die beschriebenen fundamentalistischen Ansichten und Probleme in der Regel nicht auf.

„Ein beträchtlicher Teil der islamistischen Bürger hat sich integriert, aber nicht der Islam als eine modernisierte Religion.“

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Die Integration von Muslimen gelang oftmals nur dann, wenn, die in der zweiten Generation lebenden Kinder keine Lust auf Religion hatten und ihnen die Anerkennung von deutschen Freunden und Lehrern wichtiger war –  als die Zwänge zuhause. Auf diese Weise ist ihnen der Weg für eine Berufsausbildung nicht versperrt geblieben.

Ich möchte mich in diesem Beitrag auf das Thema Europa, Integration, Wirtschaft und Islam konzentrieren. Dass Deutschland, die organsierte europäische Bandenkriminalität ebenso nicht in den Griff bekommt, bedarf anderer Maßnahmen und ist ein separater Beitrag wert. Aber auch hier wird geschwiegen, weil wir wirtschaftlich gesehen, von der EU profitieren.

Integration ist (auch) eine Bringschuld. Leider sieht unsere Politik dies nicht so. Mit aus diesem Grund wird alles Erdenkliche getan, die politische Integrationsverantwortung nicht offiziell scheitern zu lassen. Und das, obwohl diese längst gescheitert ist.

Integration scheitert an:

  • Der aufklaffenden Schere Arm und Reich.
  • Fehlende Bildungschancen für Kinder aus sozialschwächeren Familien.
  • Schwachen Integrationsverfahren (keine Bringschuld, fehlende Vermittlung von hiesigen Wertesystemen – Vorbild ist hier das kanadische Integrationsmodell).
  • Verbreitung von fundamentalistischen Lehren des Islams in hiesigen Moscheen, von Ansässigen Intuitionen, im Internet etc.
  • Unternehmen bzw. Wirtschaft, welche sich nicht an der Finanzierung zur Beseitigung der vorgenannten Punkte beteiligen will.

Ein Appell

Eine offene Aufarbeitung der nicht funktionierenden Integrationsmethoden, eine verbesserte Bildungspolitik und mehr soziale Gleichheit werden langfristig über Freiheit und Wohlstand – insbesondere in unserem Land – entscheiden.

Unternehmen können sich angesichts der aufklaffenden Schere von Arm und Reich und den weiteren gesellschaftspolitischen Brennpunkten (siehe 11 Brennpunkte – vor denen Unternehmen ihre Augen verschließen) nicht länger aus der Verantwortung ziehen. Genauso wenig können sich Unternehmen ein vernachlässigtes Bildungssystem und einen aufkommenden Rechtsruck leisten.

Unternehmen sollten ihre Machtstellung nicht nur zur Steigerung von Profiten nutzen, sondern gemeinsam an Konzepten arbeiten, welche zur Bewältigung der gestellten Herausforderungen und den Abbau der benannten Ursachen beitragen.

Andreas Lange – Autor, Referent und Systemberater

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