Was genau vertragen wir da eigentlich nicht? Gluten oder ATI?

Was genau vertragen wir da eigentlich nicht? Gluten oder ATI?

  • Hochgezüchteter Weizen
  • Gluten vs. ATI
  • Wer profitiert?
  • Tradition ohne Zulassungen

Eingriffe in die Natur

Bei genverändertem Saatgut handelt es sich um einen komplexen Eingriff in Natur und Umwelt. Das Ausmaß ist weder vorherzusehen, noch von irgendjemandem zu verantworten. Zum Beispiel verhält sich hochgezüchteter und genveränderter Futtermais resistenter gegen Pestizide. Wollen wir das überhaupt? Genveränderter Mais, der mehr Pestizide aushält und anschließend von Tieren verzehrt wird, die wiederum von Menschen verzehrt werden. Abgesehen von den direkten chemischen Einwirkungen auf die Umwelt wissen wir nicht um die Risiken durch genveränderte Pflanzen in der freien Natur.

161020_rz_andreas_lange_buchcover-lqBei diesem Beitrag handelt es sich um Auszüge aus dem Buch:  ‚Wo bleibt die Rebellion? Unternehmen in der Pflicht.  

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Hochgezüchteter Weizen

Erst nach Jahren der Verbreitung hochgezüchteter Weizensorten, beginnen wir erste komplexe und negative Zusammenhänge zu verstehen. Seit der Vermarktung modernerer Weizensorten stieg die Diagnose der Gluten-Unverträglichkeit (Klebe-Eiweiß) rasant an. Doch viele dieser Diagnosen sind falsch. Die Unverträglichkeit von Weizen hat sich verschoben.

  • Zwar löst ein höherer Gluten-Anteil in modernen Weizensorten stärkere allergische Reaktionen aus, aber deswegen steigt nicht die Anzahl, der auf Gluten reagierenden Menschen.

Kein Anstieg der Gluten-Unverträglichkeit – vielmehr fällt auf, dass wir Weizen mit einem hohen ATI-Gehalt (Amylase-Trypsin-Inhibitoren) schlecht vertragen. ATI ist nicht Gluten. Der Anteil ATI in modernen Weizensorten ist rasant angestiegen. Der eine verträgt kein ATI, der andere kein Gluten und manche Menschen vertragen beides nicht. Weil Gluten und ATI sehr häufig zusammen im Brot enthalten sind, entstand die geduldete Fehlannahme, einer Zunahme von Gluten-Unverträglichkeiten.

Moderne Weizensorten haben einen 5-mal so hohen ATI-Anteil gegenüber traditionellen Sorten. Mit ATI versuchen sich Pflanzen gegenüber ihren natürlichen Fressfeinden zu schützen. Wenn wir den ATI-Anteil hochzüchten, dann vertragen nicht nur kleinste Fressfeinde diesen Weizen weniger gut, sondern auch wir Großen.

Wenn sich in Zukunft nur noch diejenigen Menschen vermehren würden, welche die modernen Weizen besser vertragen, dann wird sich das Problem in 100 Generationen evolutionär ausgewachsen haben. Wollen wir so lange warten?

Wie unterscheiden wir Gluten und ATI?

Nur wenige Konsumenten sind in der Lage, ATI- und Gluten-Unverträglichkeit auseinander zu halten. Vertragen wir unser Brot weniger gut wegen Gluten, weniger gut wegen ATI oder weniger gut wegen der enthaltenen E-Stoffe und Konservierungsmittel. An dieser Stelle empfehle ich den kinesiologischen (siehe Unterkapitel 43 – Buchreihe Matrix-Kuktur) Unverträglichkeitstest für Lebensmittel. Wer diesen nicht kennt oder nicht darin geübt ist, dem möchte ich folgendes Ausschlussverfahren empfehlen:

  • ATI ist in der Schale des Korns enthalten und nicht im Kern. Sollte Brot mit stark ATI-haltigem Weizen, Roggen oder Gerste hergestellt werden, dann verzichten Sie besser auf das angeblich gesündere Vollkornbrot. Also kein Vollkornbrot aus stark ATI-haltigen Sorten. Wer Vollkornprodukte meidet, umgeht auf diese Weise seine ATI-Unverträglichkeit.
  • Wer Hirse und Buchweizenbrot besser als ATI-freies Bio-Brot verträgt, scheint tatsächlich unter Gluten-Unverträglichkeit zu leiden.
  • Und wer Bioprodukte, mit ATI und Gluten besser verträgt, scheint auf Konservierungsstoffe etc. zu reagieren.
  • Bedenken sie immer, dass stets mehre Unverträglichkeiten zugleich bestehen können.

Weizen gehört schon nicht zu den gesündesten Lebensmitteln, aber muss es denn, neben Gluten und minderwertigen Kohlenhydraten, auch noch ein hoher ATI-Anteil sein? Der sogenannte ’Reizdarm’ kommt nicht von ungefähr.

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Viele scheinen vom billigen Brot zu profitieren

Der naive Verbraucher, welcher meint günstig Brot erworben zu haben. Niedrigere Kosten für die Nahrungsmittelindustrie. Höhere Umsätze bei Glutenvermeidern, die in Wirklichkeit eine ATI-Unverträglichkeit haben und trotzdem glutenfreie Lebensmittel kaufen. Weniger Arbeit beim Anbau. Medikamente zur Kompensation von Reizdärmen. Höhere Umsätze in der Therapie, welche am Ende durch höhere Versicherungsbeiträge aufgefangen werden müssen.

Traditionelle Saatsorten haben sogar ihre Zulassung verloren – Hoffnung

Immer weniger Landwirte bauen die traditionellen und weniger effizienten Weizensorten an. Einige traditionelle Saatsorten haben sogar ihre Zulassung verloren. Ja, Sie haben richtig gelesen. Fehlt Lobby und Kapital, dann fehlt selbst Naturprodukten die Zulassung zur Aussaat. Zu ungleichmäßig und fehlerhaft erscheinen der EU die traditionelle Tomate, Gurke und das Korn. Was einst als Verbraucherschutz (immer das Gleiche für das gleiche Geld) begann, entpuppt sich nun als Eigentor. Zu viel Gleichheit ist genauso wenig robust, wie extreme Ungleichheiten.

Wäre Weizen nicht so ungesund wie er ist, müsste ich mich aller Bewusstheit zum Trotz, über den Verlust eines Grundnahrungsmittels beklagen. Dankenswerterweise lassen sich nicht alle Landwirte vor den Chemie- und Gen-Karren spannen. Kreative Landwirte bauen wieder traditionelle Sorten an. Traditionelle Sorten sind weniger ertragreich, aber dafür nachwachsend, robuster und gesünder.

Andreas Lange – Autor, Referent und Systemberater

E-Mail: info@Andreas-Lange-Blog.de

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