Zu viel Pharmaka im System
- Zu viel Pharmaka raubt Personal und anderen Behandlungsformen die Budgets
- Zehntausende Todesfälle durch Wechselwirkungen
- Der gescheiterte Versuch ein Register über die Gabe von Medikamenten zu etablieren
- Mit Ernährung therapieren?
- Pharma und Krebserkrankungen
- Mit niedrigen Grenzwerten für mehr Diagnosen und somit für mehr verschreibungsmögliche Fälle sorgen
Zu viel Pharmaka kostet nicht nur viel Geld, sondern zu viel Pharmaka raubt anderen Behandlungsformen sowie und der Personalquote bei Ärzten und Pflegern notwendiges Budget. Zu viel Medikamente, angewandt beim einzelnen Patienten, sorgt obendrein für eine hohe Quote von Komplikationen. Über 50.000 Tote (andere Studien behaupten es sein 'nur' die Hälfte) jedes Jahr durch Fehlmedikation und durch Wechselwirkungen von Wirkstoffen. Von dem hier entstanden Leid der Betroffenen und deren Familien und von den zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem ganz zu schweigen: Auch die Therapien von Fehlbehandlungen müssen vom System, sprich der Gemeinschaft, getragen werden.
Bei bestimmten Krankheitsbildern (s.u.) schlagen ohnehin unverhältnismäßig hohe Kosten bei zweifelhaften Therapieerfolgen mit erhöhtem Risiko zu Buche. Hinzu kommen die Therapiekosten für Fehlbehandlungen - natürlich abermals mit Pharmaka. Die Liste zweifelhafter Medikamente im Punkte Therapieerfolg ist lang. Und genauso lang ist die Liste ihrer möglichen Wechselwirkungen.
Bei diesem Beitrag handelt es sich um Auszüge aus dem Buch: 'Wo bleibt die Rebellion? Unternehmen in der Pflicht.
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Der gescheiterte Versuch ein Register über die Gabe von Medikamenten zu etablieren
Bei derart vielen Todesfällen durch medikamentöse Kontra- und Fehlmedikationen sollte ein Medikamentenregister über verschriebene und ausgehändigte Medikamente selbstverständlich sein - aber dies ist nicht so. 50.000 Tote und zig Milliarden Kosten sind unserer Gesellschaft ein vereinbartes, transparentes Verfahren nachweislich nicht wert:
- Nicht bei der Pharmabranche, die an dem Zuviel und an den Folgeindikationen verdient.
- Nicht beim Apothekerverband, der an der fast blinden Herausgabe ohne Aufwand verdient.
- Nicht bei der Ärzteschaft, die sich der Verantwortung bei Einsicht dieser Daten nicht gewachsen sieht.
- Nicht bei den Kassen und Kassenärztlichen Vereinigungen, die über Zuständigkeiten stritten.
- Nicht bei den Regierungsvertretern, die sich mit keiner der Parteien überwerfen wollten.
- Nicht bei den Patienten, welche ihre Persönlichkeitsrechte bei der Einnahme diverser Medikamente gefährdet sehen.
Lediglich die an Fehlmedikation verstorbenen Patienten hätten einem zentralen Medikamentenregister gerne im Nachgang zugestimmt.
Einen Versuch, ein solches Register zu etablieren und zu finanzieren, den hat es gegeben. Als zeitweiliger Beirat dieser zerstrittenen Veranstaltung (gematik[1]) war ich Zeuge einer totalen Blockadehaltung.
Die Einführung der Gesundheitskarte sollte genau mit den Einsparungen aus der Verminderung von Kontra- und Fehlmedikationen finanziert werden. Auf diese Finanzierung haben wir verzichtet und eine Gesundheitskarte zu einem x-fachen der ursprünglich angesetzten Kosten herausgegeben. Die Entwicklung einer bis heute ohne wesentliche Zusatzfunktionen und Zusatzdienste ausgestatteten Karte hat unter anderem deshalb solange gedauert, weil es, neben vielen anderen Kriegsschauplätzen, in den ersten Jahren insbesondere um die Verhinderung des Medikamentenregisters (e-Rezept) ging. Denn dieses zentrale Register wäre mit der Einführung der Gesundheitskarte möglich gewesen.
Mit Ernährung therapieren?
Ein Großteil vieler Erkrankungen bedarf weder Pharmaka noch alternativer Heilpräparate. Denn diese Krankheiten sind hausgemacht, sprich ernährungsbedingt. Das heißt, bei einem überwiegenden Teil von Allergien, bei Diabetes Typ-2 im Anfangsstadium (s.u.), bei Rheuma, bei einigen Formen der Autoimmunerkrankung, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen rund um das Thema Cholesterin und bei vielen weiteren Symptomen gilt es in der Regel, ernährungsbedingte Mängel zu beheben.
Ein umfangreiches Blutbild, und ich meine ein sehr umfangreiches Blutbild samt Aminogramm, Spurenelementen und Vitaminspiegel, hilft, entsprechende Nährstoffmängel zu entdecken. Nährstoffmängel tragen für einen Großteil von Erkrankungen Mitverantwortung. Was nach einer ernährungsbedingten Diagnose noch fehlt, ist ein guter Ernährungsplan und angewandte Selbstdisziplin.
Zwei Hürden müssten allerdings an dieser Stelle überwunden werden:
- Die erste Hürde: Ein umfangreiches Blutbild samt Diagnostik und Ernährungsempfehlung kosten Geld. Weniger Geld als der Einsatz von Pharmaka, aber nur der wird von den Kassen übernommen. Patienten sind entweder nicht bereit, diese umfangreichen Laboruntersuchungen selbst zu finanzieren oder sie sind nicht in der Lage, diese Kosten zu tragen. Ein weiteres Problem: Viele Allgemeinmediziner beherrschen nicht das Deuten einer umfangreicheren Labordiagnostik sowie das Aufstellen passender Therapiepläne.
- Die zweite Hürde: Zur Einhaltung von Ernährungsplänen bedarf es Selbstverantwortung und Selbstdisziplin. Hier mangelt es jedoch bei den meisten Patienten. Für viele Patienten kommt es mehr als gelegen, die Verantwortung beim Arzt und bei den verschriebenen Medikamenten zu belassen. „Hierfür haben wir ja schließlich unsere Beiträge bezahlt.“
Pharma und Krebserkrankungen
Lassen sie uns im Kontext Medikamente auch über das Thema der Krebserkrankung sprechen. Dass Risikofaktoren wie Stress, Rauchen, Alkohol, schlechte Ernährung, Strahlung, Gifte und zu wenig Bewegung zu Krebs führen können, ist hinlänglich bekannt. Wenn er denn nun ausbricht, der Krebs, so ist gegen eine schnelle und präzise chirurgische Entfernung nichts einzuwenden. Was jedoch nach dem ersten Behandlungsschritt folgt, entbehrt oftmals der Ethik, der Vernunft und den Gesetzen der Ökonomie.
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Chemotherapie und Strahlentherapie halten sehr oft nicht das, was sie versprechen. Aber angewandt bei aussichtlosen Fällen wird hier viel Geld verdient und ein verbleibender humaner Lebensabend geopfert. Zudem wird das Solidarsystem durch aussichtslose Therapien belastet.
Neuzugelassene onkologische Medikamente werden immer teurer, leisten jedoch nicht in jedem Fall mehr als ihre Vorgänger. Gewisse Chemo-Präparate verkürzen, gemäß jüngster Studien, sogar die Überlebensrate. Viele Patienten überleben ihren Krebs nicht wegen ihrer Chemo oder Bestrahlung, sondern trotz dieser zellschädigenden Therapieformen.
Von begründeten Einzelfällen mal abgesehen, in denen Chemo und Strahlung die richtige Therapie war und ist, sind die statistischen Erfolgsaussichten bei vielen Krebsleiden weitaus höher, wenn Patienten nach einer schnellen chirurgischen Entfernung des Tumors auf Vitamininfusionen, Eiweißpräparate, gesunde Fette und NULL Kohlenhydrate umstellen. Die Erfolge dieser Therapieform sind mehrfach belegt. Aus thematischen Gründen erspare ich Ihnen hier die Funktions- und Wirkungsweise dieser alternativen Therapien. Leider setzen erst wenige Krebstherapiezentren diese schonenden, aber wirksamen (teilweise auch begleitenden) Therapieformen ein. Der Grund: Sie werden in der Regel nicht von unserem Versicherungssystem getragen bzw. mit diesen Therapieformen wird ganz einfach weniger Geld verdient. Oftmals sind den behandelnden Ärzten sogar die Hände gebunden. Sie müssen nach Vorschrift behandeln und zu dieser Vorschrift gehören ausschließlich Standards wie Chemotherapie, Bestrahlung und operative Entfernung.
Bis heute findet kein vernünftiges Abwägen der möglichen Krebstherapieformen statt. Transparent aufzuarbeiten wäre hier: Bei welchen Krebsarten, in welchem Patientenalter und in welchem Stadium sollte auf welche Kombination aus Schneiden, Bestrahlen, Chemie, Ernährung und Vitalisierung zurückgegriffen werden?
Dogmatisch ist unser System auf teure Pharmaka ausgelegt. Wir brauchen Pharmaka, keine Frage. Aber weder in dieser Menge, noch bei allen Krankheiten.
Im ersten Teil dieser Buchreihe habe ich über die Blockadehaltung rund um alternative Heilmethoden berichtet (siehe Blogbeitrag: Erklärung vs. Erfahrung - wie wir alternativen Heilmethoden die Anerkennung verweigern). Viele alternative Heilmethoden sind nachweislich auf dem gleichen bzw. höheren Heilungsstand als vergleichbare schulmedizinische Verfahren. Zudem sind einige dieser alternativen Heilmethoden günstiger und sie haben so gut wie keine Nebenwirkungen. Trotzdem setzen wir diese günstigeren und keinesfalls schlechteren Methoden nicht in der Breite ein.
Mit niedrigen Grenzwerten für mehr Diagnosen und somit für mehr verschreibungsmögliche Fälle sorgen
Diagnosen werden vom Katalog genommen, wenn sie Pharma einsparen. Diagnosen werden erfunden, wenn sich mit ihnen Pharma verkaufen läßt. Und Grenzwerte werden herabgesetzt, damit Diagnosen schneller zutreffen.
Medizinische Behandlungsstandards werden heute von Pharma-Lobbyisten beeinflusst. Für einen Großteil unserer Diabetes-Patienten vom Typ-2 wäre es durchaus möglich, ohne die Einnahme von Insulin-Präparaten auszukommen. Notwendig wäre hierzu eine entsprechende dritte Diabetesdiagnose (diese Diagnose wurde sogar eigens abgeschafft). Patienten mit dieser dritten Diabetes-Diagnose müssten lediglich den Verzehr von Kohlenhydraten drastisch einschränken. Stattdessen bekämpfen wir die zu vielen Kohlenhydrate stets mit der Gabe von Insulin. Das ist sicherlich schön und praktisch – aber bei vielen Patienten nicht notwendig.
Die Umstellung auf eine katogene Ernährung zusammen mit Sport kann die Gabe von Insulin bei einem Großteil von Diabetes-Patienten um Jahre hinauszögern oder sogar ganz verhindern. Diese Ernährungsweise hat grundsätzlich bei allen Diabetespatienten einen entscheidenden Vorteil. Sie reduziert die Gabe von Insulinpräparaten und das verringert die Spätfolgen von Diabetes bzw. zögert diese hinaus.
Je geringer die Beigabe von Insulin, desto weniger Folgeerkrankungen sind zu erwarten. Ebenso reduzieren sich die Kosten für die Solidargemeinschaft. Wie gesagt, dieser Therapieform fehlt es an einer, mittels Lobby-Arbeit abgeschafften, offiziellen Diagnose Diabetes-Typ-K für Patienten, die sich ernährungsbedingt der Zuckerkrankheit widersetzen können. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Pharmaindustrie derzeit dafür einsetzt, die Grenzwerte für Diabetes abzusenken. Sollte ihnen das gelingen, haben wir es von diesem Tag an mit weiteren Millionen diagnostizierbarer Diabetiker von Typ-2 zu tun.
Den größten Teil der Forschungsgelder investieren Pharmafirmen heute in die Zulassung neuer Krebs oder Diabetes Medikamente. Denn hier ist das meiste Geld zu verdienen. Gleichzeitig vermeiden Pharmafirmen jene Forschungsgebiete, die nötiger sind, aber geringer honoriert werden. Transparente Gremien aus Ärzten, Heilpraktikern, Ernährungsexperten und Patienten sollten darüber befinden, was Teil unserer künftigen Gesundheitsversorgung werden sollte.
Andreas Lange - Autor, Referent und Systemberater
E-Mail: info@Andreas-Lange-Blog.de
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Mehr zu diesem Thema hier im Blog:
- Haben Pessimisten das bessere Gedächtnis?
- Erklärung vs. Erfahrung - wie wir alternativen Heilmethoden die Anerkennung verweigern
- 11 Brennpunkte - vor denen Unternehmen ihre Augen verschließen
[1] gematik: Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH in Berlin.
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